Selten klingt eine Serie schon in ihrer Beschreibung derart fesselnd wie «Adolescence». Das britische Netflix-Projekt ist seit Donnerstagvormittag auf der Streamingplattform abrufbar, die ersten Reaktionen sind euphorisch. Woran liegt das? Was macht «Adolescence» so besonders?
Alleine mit seiner Geschichte wäre «Adolescence» zum Gesprächsthema geworden: Der 13-jährige Jamie Miller (Owen Cooper) wird in der Serie des Mordes an einer Mitschülerin beschuldigt. Die genauen Hintergründe sind unbekannt. Jamies Vater (Stephen Graham), ein Psychologe und ein Polizist untersuchen den Fall.
Dazu kommt: Der Plot wurde in vier Plansequenzen gefasst, ein «One-Shot» pro Folge. Das Gimmick, einen Film komplett ohne sichtbare Schnitte zu drehen, wurde in den vergangenen Jahren im Kino ein wenig inflationär eingesetzt. Es gibt Kriegsfilme («1917»), Dramen («Birdman») und Heist-Filme («Victoria»), die auf das Stilmittel zurückgreifen. Oft ist ein immersiver Erzählfluss die Folge, nicht selten verkommt das Konzept aber zum Selbstzweck.
Und ganz ohne Schnitte kommt ohnehin fast keines dieser Projekte aus. Es gibt digitale Hilfsmittel und Tricks, um die Illusion einer totalen Plansequenz herzustellen. Dennoch erweckt der Stil beim Publikum stets das Gefühl, den Ereignissen auf dem Bildschirm in Echtzeit zu folgen.
In Serienform begegnet man diesen stundenlangen Plansequenzen deutlich seltener, obwohl es sich natürlich auch hier anbietet. «Adolescence» besteht aus vier Folgen mit 51 bis 65 Minuten Laufzeit, die allesamt Regisseur Philip Barantini inszenierte. Das Koch-Drama «Boiling Point» drehte er nach den gleichen One-Shot-Parametern.
Auf der Plattform «Metacritic» hält der Thriller derzeit einen Punkteschnitt von 89 von 100, der auf acht Kritiken zurückgeht.
In einem euphorischen Fazit schreibt etwa der «Rolling Stone», wie schwer «Adolescence» zu gucken ist, aber ...
Auch «Collider» ist hin und weg von «Adolescence»:
Negative Stimmen zu der Netflix-Serie gibt es bislang gar nicht.
Die vier Folgen «Adolescence» sind seit Donnerstag komplett bei Netflix abrufbar. Der Thriller wurde als Mini-Serie angekündigt. Entsprechend ist eine zweite Staffel nahezu ausgeschlossen.
Und weiter unten: ...Wertung 89 von 100, basierend auf acht (8!) Kritiken.
Was sagen 8 Kritiken aus? Nichts!
Ich kenne die Serie noch nicht - sie steht auf meiner Liste - aber mal Grundsätzlich:
Warum bedient ihr euch immer mehr einer solchen Form von Artikeln? Geht es wirklich nur noch um Klicks und Reichweite? Wie bei anderen Plattformen: "Das Netz zerreist nun dies/das/blabla..." Schaust dir dann "das Netz" an: X Profile mit 10 Followern...
Das Interessanteste scheint sich hinter dieser Andeutung zu verstecken: "in dem, was 'Adolescence' zu sagen hat, und in der Art und Weise, wie eloquent und wie kühn es gesagt wird, ist es [...] ein früher Anwärter auf das Beste... »
Aber was hat uns Adolescence zu sagen? Warum ist es "ein Anwärter auf das Beste"?
Sorry, wenn ich das Zeug schauen muss um diese Fragen zu beantworten, dann brauche ich auch diesen Artikel nicht...